
In unserer Kategorie „Heimische Giftpflanzen, die man kennen sollte“ stellen wir heute „Die Herbstzeitlose“ vor – eine bildschöne Gefahr aus der Natur
Sie sieht aus wie ein zartes Krokusgewächs, doch Vorsicht! Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist eine der giftigsten Pflanzen Europas. Ihr unschuldiges Äußeres täuscht – in ihren Blättern, Samen und Knollen steckt das tödliche Gift Colchicin. Schon 0,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht können für einen Erwachsenen tödlich sein!
✅ Blütezeit im Herbst, Blätter im Frühjahr – Anders als viele Pflanzen blüht die Herbstzeitlose im Herbst, während ihre Blätter und Samen im Frühjahr erscheinen
✅ Tödliches Gift – Bereits 5 g Samen oder 50 g Blätter können für einen Erwachsenen tödlich sein. Symptome einer Vergiftung ähneln Arsen-Vergiftungen und treten oft erst nach Stunden auf
✅ Ähnlichkeit mit Bärlauch – Ihre Blätter sehen im Frühjahr (wie bei dem ebenfalls giftigen Maiglöckchen!) täuschend ähnlich aus, was jedes Jahr zu gefährlichen Verwechslungen führt
Übrigens: Colchicin verhindert die Zellteilung, weshalb es in winzigen Mengen auch in der Medizin zur Behandlung von Gicht oder Krebs genutzt wird. Doch eine Überdosis führt zu Vergiftungen mit Symptomen wie Übelkeit, Kreislaufversagen und Atemstillstand.
Also heißt es: Anschauen, aber lieber nicht anfassen!
Zur Bekämpfung wiederum hilft nur das Ausstechen junger Pflanzen samt Knolle Anfang Mai und das Entfernen der Pflanzen. Auf Nutz- und Weideflächen hilft eine frühe Beweidung mit hoher Besatzdichte sowie ein Frühschnitt ebenfalls Anfang Mai mit gezielter Düngung sowie eine Nachmahd vor der Samenreife, also vor Mitte Juni.